STRADegy zur Optimierung der Lösch- und Ladezeiten von Containerschiffen

Logistik & Umschlag | | Freitag, 16 Juli 2021 | 1091
Sogenannte Mega-Carrier sind heutzutage in der Lage, mehr als 20.000 Container auf einmal zu befördern. Das stellt insbesondere die Häfen vor enorme Herausforderungen, da Reedereien unabhängig von der Größe der Containerschiffe eine möglichst schnelle Abfertigung verlangen. Die Konkurrenzfähigkeit der Häfen wird dadurch vor allem von den Liegezeiten der Schiffe abhängig. Und um diese möglichst kurz zu halten, lautet das erklärte Ziel: Lösch- und Ladezeiten müssen auf ein Minimum reduziert werden.

Eine mögliche Lösung hierfür können fahrerlose Portalhubwagen (Straddle Carrier) sein. Diese werden als Spezialfahrzeuge für den Transport von Containern im Bereich der Terminals eingesetzt und bieten dank ihres hohen Automatisierungsgrades zahlreiche Vorteile. Zusammen mit dem BIBA – Bremer Institut für Produktion und Logistik an der Universität Bremen und dem Terminalbetreiber EUROGATE wurden die Carrier nun im Forschungs- und Entwicklungsprojekt „STRADegy“ genauer unter die Lupe genommen.

Im Fokus der Untersuchung standen Technik, Organisation und Wirtschaftlichkeit der fahrerlosen Carrier. Hierfür wurde deren Einsatz am „EUROGATE Container Terminal Wilhelmshaven“ in einer Pilotanlage über vier Jahre hinweg untersucht. Das Ergebnis: Mithilfe moderner Digitalisierungstechnologien lassen sich Be- und Entladungsprozesse optimieren und so die Produktivität steigern. Der daraus resultierende Wettbewerbsvorteil erweist sich als signifikant.  

Mehr Wettbewerbsfähigkeit als Ziel des STRADegy-Projekts

Die Automatisierung von Portalhubwagen stellt bislang eine große technische Herausforderung dar, weshalb deren Vorteil in den Häfen Europas zur Zeit weitestgehend ungenutzt bleibt. Im Fokus des Projekts stand deshalb vor allem die Entwicklung und Testung der Automatisierungssysteme, um aus den Ergebnissen Handlungsempfehlungen für eine mögliche zukünftige Integration zu formulieren. Dabei wurden von der Modularität und Skalierbarkeit der Systeme bis zu den hohen Anforderungen von Mega-Terminals bezüglich wachsender Schiffsgrößen spezifische Einzelaspekte berücksichtigt. Insbesondere die in Nordeuropa herrschenden Struktur- und Klimabedingungen sowie die Integration in den laufenden Terminalbetrieb galten als weitere relevante Aspekte.

Positive Ergebnisse auf mehreren Ebenen

Im Rahmen des STRADegy-Projekts wurden in mehreren Bereichen lehrreiche Einzelergebnisse erzielt. Diese betreffen unter anderem die erfolgreiche Trennung von Mensch und Maschine bei Reparatur, Wartung und Betrieb der Portalhubwagen sowie die gesamte Sicherheitsarchitektur. Auch hinsichtlich des Zusammenspiels zwischen den für die Lösch- und Ladevorgänge eingesetzten, manuell gesteuerten Containerkranen und den Carriern (Auto-SC) konnte eine positive Bilanz gezogen werden. Ausschlaggebend hierfür war vor allem die Entwicklung und Testung spezieller